Ein Raum, drei Sprachen, elf Kulturen: So klappt internationale Co-Creation

Ein Raum, drei Sprachen, elf Kulturen: So klappt internationale Co-Creation

Ein Raum, drei Sprachen, elf Kulturen: So klappt internationale Co-Creation

Moderation einer mehrsprachigen Großgruppe bei der UNCCD COP16 in Riad
Moderation einer mehrsprachigen Großgruppe bei der UNCCD COP16 in Riad
Moderation einer mehrsprachigen Großgruppe bei der UNCCD COP16 in Riad

Was passiert, wenn Menschen aus zehn oder elf Ländern in einem Raum sitzen – und gemeinsam an einem Thema arbeiten sollen? Wenn es kein gemeinsames Vokabular gibt, keine geübte Konferenzsprache? Wenn sich nicht nur Arbeitslogik, sondern auch Gesprächsstile, Humor, Körperhaltungen und Pausenzeiten unterscheiden?

Ich habe solche Situationen mehrfach begleitet. Für die GIZ, in Projekten der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Zuletzt auf einer Weltklimakonferenz in Riad. Die Teilnehmenden kamen aus Afrika, Südamerika, Asien und Europa. Und jede Person brachte ihre eigene Sprache, ihre eigene Art der Kommunikation, ihre eigenen Erwartungen an Zusammenarbeit mit. Wie gelingt es in solchen Settings, Co-Creation wirklich zu ermöglichen?

Verständigung jenseits der Sprache

Ich glaube, dass Sprache überschätzt wird. Nicht falsch verstehen: Gute Übersetzungen sind essenziell, vor allem bei strategischen Diskussionen. Wenn es um Details geht, braucht es Präzision. Und Präzision braucht Sprache. Bei der UNCCD COP16 zum Beispiel hatten wir das Glück, mit professioneller Simultanübersetzung zu arbeiten. Ohne sie hätte das Format in dieser Tiefe kaum funktioniert.

Aber: Nicht jede Co-Creation-Phase braucht Worte. Im Gegenteil. Wenn Menschen gemeinsam Bilder malen, Collagen legen oder eine Idee in Bewegung übersetzen, entsteht oft ein direkteres Verständnis. In einem Workshop zu Migrationsstrategien haben wir einmal mit Improvisation gearbeitet: Teilnehmende stellten eine typische Situation aus ihrem Arbeitsalltag schauspielerisch dar – ganz ohne Sprache. Alle lachten, alle verstanden. Die Szene wirkte stärker als jede PowerPoint.

Visualität schafft Orientierung

In sprachlich vielfältigen Gruppen kann man nicht davon ausgehen, dass alle immer alles mitbekommen. Deshalb nutze ich digitale Slides, auf denen die wichtigsten Arbeitsschritte visualisiert sind – oft zweisprachig, manchmal auch dreisprachig. Was für manche redundant wirkt, gibt anderen die nötige Sicherheit. Manchmal genügt schon ein einzelnes Slide, das den Ablauf für die nächste Stunde aufzeigt. Für viele Teilnehmende wird der Workshop dadurch greifbarer. Vor allem dann, wenn sie nicht in ihrer Muttersprache denken müssen.

Rollen klären, Unterstützung einladen

Mehrsprachigkeit ist auch eine soziale Frage: Wer kann sich in welchem Moment wie einbringen? Wer spricht viel, wer wenig – und woran liegt das? Ich habe gelernt, dass es helfen kann, Übersetzung nicht allein als technische Dienstleistung zu begreifen. Oft gibt es im Raum Teilnehmende, die mehrere Sprachen sprechen. Wenn man sie vorab identifiziert und bittet, punktuell als Vermittler:innen zu wirken, entsteht etwas sehr Wertvolles: ein unterstützendes Netzwerk im Raum, das Barrieren abbaut und Fachwissen transportiert. Ohne die Dynamik zu stören.

Vorbereitung als Brücke

Internationale Co-Creation beginnt nicht erst im Workshop. Je mehr Vorlauf es gibt, desto besser lässt sich Verständnis aufbauen. Vorbereitende Materialien, kurze Pre-Workshops oder einfache Mails mit einem Ablauf auf Englisch, Französisch oder Spanisch können viel bewirken. Wenn Begriffe oder Erwartungen vorab geklärt werden, ist mehr Raum für echte Zusammenarbeit.

Gemeinsame Ziele, viele Wege

Mehrsprachige Workshops entstehen oft dann, wenn Organisationen ein gemeinsames Ziel über Ländergrenzen hinweg verfolgen. In der internationalen Zusammenarbeit ist das Alltag: Migration, Klima, Bildung – kaum ein Thema, das sich noch rein national denken lässt. Und doch bleibt jede Zusammenarbeit ein kleines Experiment. Manchmal geht es langsamer als gedacht. Manchmal schneller. Manchmal entsteht echtes Verständnis – und manchmal nur höfliche Zustimmung.

Und was bleibt?

Internationale Co-Creation in mehrsprachigen Gruppen ist komplex – aber machbar. Sie erfordert mehr Vorbereitung, mehr Aufmerksamkeit für Details und mehr Flexibilität im Ablauf. Nicht alles funktioniert sofort, und nicht jeder Beitrag kann immer gleichwertig eingebracht werden. Aber mit den richtigen Rahmenbedingungen entsteht ein Raum, in dem Verständigung möglich wird – auch jenseits perfekter Sprache.

Wenn du selbst vor der Frage stehst, wie sich internationale Zusammenarbeit sinnvoll gestalten lässt, begleite ich dich gerne. Hier geht's zur Kontaktaufnahme.

Was passiert, wenn Menschen aus zehn oder elf Ländern in einem Raum sitzen – und gemeinsam an einem Thema arbeiten sollen? Wenn es kein gemeinsames Vokabular gibt, keine geübte Konferenzsprache? Wenn sich nicht nur Arbeitslogik, sondern auch Gesprächsstile, Humor, Körperhaltungen und Pausenzeiten unterscheiden?

Ich habe solche Situationen mehrfach begleitet. Für die GIZ, in Projekten der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Zuletzt auf einer Weltklimakonferenz in Riad. Die Teilnehmenden kamen aus Afrika, Südamerika, Asien und Europa. Und jede Person brachte ihre eigene Sprache, ihre eigene Art der Kommunikation, ihre eigenen Erwartungen an Zusammenarbeit mit. Wie gelingt es in solchen Settings, Co-Creation wirklich zu ermöglichen?

Verständigung jenseits der Sprache

Ich glaube, dass Sprache überschätzt wird. Nicht falsch verstehen: Gute Übersetzungen sind essenziell, vor allem bei strategischen Diskussionen. Wenn es um Details geht, braucht es Präzision. Und Präzision braucht Sprache. Bei der UNCCD COP16 zum Beispiel hatten wir das Glück, mit professioneller Simultanübersetzung zu arbeiten. Ohne sie hätte das Format in dieser Tiefe kaum funktioniert.

Aber: Nicht jede Co-Creation-Phase braucht Worte. Im Gegenteil. Wenn Menschen gemeinsam Bilder malen, Collagen legen oder eine Idee in Bewegung übersetzen, entsteht oft ein direkteres Verständnis. In einem Workshop zu Migrationsstrategien haben wir einmal mit Improvisation gearbeitet: Teilnehmende stellten eine typische Situation aus ihrem Arbeitsalltag schauspielerisch dar – ganz ohne Sprache. Alle lachten, alle verstanden. Die Szene wirkte stärker als jede PowerPoint.

Visualität schafft Orientierung

In sprachlich vielfältigen Gruppen kann man nicht davon ausgehen, dass alle immer alles mitbekommen. Deshalb nutze ich digitale Slides, auf denen die wichtigsten Arbeitsschritte visualisiert sind – oft zweisprachig, manchmal auch dreisprachig. Was für manche redundant wirkt, gibt anderen die nötige Sicherheit. Manchmal genügt schon ein einzelnes Slide, das den Ablauf für die nächste Stunde aufzeigt. Für viele Teilnehmende wird der Workshop dadurch greifbarer. Vor allem dann, wenn sie nicht in ihrer Muttersprache denken müssen.

Rollen klären, Unterstützung einladen

Mehrsprachigkeit ist auch eine soziale Frage: Wer kann sich in welchem Moment wie einbringen? Wer spricht viel, wer wenig – und woran liegt das? Ich habe gelernt, dass es helfen kann, Übersetzung nicht allein als technische Dienstleistung zu begreifen. Oft gibt es im Raum Teilnehmende, die mehrere Sprachen sprechen. Wenn man sie vorab identifiziert und bittet, punktuell als Vermittler:innen zu wirken, entsteht etwas sehr Wertvolles: ein unterstützendes Netzwerk im Raum, das Barrieren abbaut und Fachwissen transportiert. Ohne die Dynamik zu stören.

Vorbereitung als Brücke

Internationale Co-Creation beginnt nicht erst im Workshop. Je mehr Vorlauf es gibt, desto besser lässt sich Verständnis aufbauen. Vorbereitende Materialien, kurze Pre-Workshops oder einfache Mails mit einem Ablauf auf Englisch, Französisch oder Spanisch können viel bewirken. Wenn Begriffe oder Erwartungen vorab geklärt werden, ist mehr Raum für echte Zusammenarbeit.

Gemeinsame Ziele, viele Wege

Mehrsprachige Workshops entstehen oft dann, wenn Organisationen ein gemeinsames Ziel über Ländergrenzen hinweg verfolgen. In der internationalen Zusammenarbeit ist das Alltag: Migration, Klima, Bildung – kaum ein Thema, das sich noch rein national denken lässt. Und doch bleibt jede Zusammenarbeit ein kleines Experiment. Manchmal geht es langsamer als gedacht. Manchmal schneller. Manchmal entsteht echtes Verständnis – und manchmal nur höfliche Zustimmung.

Und was bleibt?

Internationale Co-Creation in mehrsprachigen Gruppen ist komplex – aber machbar. Sie erfordert mehr Vorbereitung, mehr Aufmerksamkeit für Details und mehr Flexibilität im Ablauf. Nicht alles funktioniert sofort, und nicht jeder Beitrag kann immer gleichwertig eingebracht werden. Aber mit den richtigen Rahmenbedingungen entsteht ein Raum, in dem Verständigung möglich wird – auch jenseits perfekter Sprache.

Wenn du selbst vor der Frage stehst, wie sich internationale Zusammenarbeit sinnvoll gestalten lässt, begleite ich dich gerne. Hier geht's zur Kontaktaufnahme.

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